Wichtig: Im Alter ausreichend trinken - So überstehen ältere Menschen gesund die Hitze

Sozialstation Elz-Glotter Blog Trinken im Alter

Sommerzeit – wie haben sich alle darauf gefreut. Doch nun gilt es auf die Gesundheit zu achten und ausreichend zu trinken – und dies gilt insbesondere für ältere Menschen. Im Pflegealltag erleben die Mitarbeiter der Kirchlichen Sozialstationen immer wieder solche Situationen: Sie kommen zu einer neuen Patientin und stellen fest, dass sie verwirrt, teilnahmslos und kaum leistungsfähig erscheint. Die Angehörigen sind bestürzt über den drastischen Abbau in der letzten Zeit.

Oftmals stellt sich schnell heraus, dass eine „Dehydrierung“ vorliegt. Das ist eine Unterversorgung des Körpers mit Wasser. Der Mensch verliert ständig Flüssigkeit über den Magen-Darm-Trakt, die Lunge, die Nieren oder über die Haut. Bei körperlichen Anstrengungen, aber auch nur im Ruhezustand - wie gerade jetzt im heißen Sommer - ist der Flüssigkeitsbedarf besonders hoch. Ganz wichtig ist ein ausgeglichener Wasserhaushalt des Körpers. Das Fatale: Im Alter lässt das Durstgefühl nach! Dadurch wird zu wenig getrunken, das Blut verdickt sich und kann die Organe und das Gehirn nicht ausreichend versorgen. Der Urin ist dunkelgelb, weil er zu konzentriert ist und die Mundschleimhaut ist sehr trocken. Verwirrtheitszustände, Kreislaufprobleme und Herzstörungen können sich einstellen, die - wenn die Ursache nicht behoben wird - irreparabel werden können.

Regelmäßiges und ausreichendes Trinken wirkt da oft Wunder. Täglich benötigt der Mensch etwa 2 Liter Flüssigkeit. Etwa ein Viertel davon wird über die feste Nahrung aufgenommen. Es kommt vor, dass ältere Menschen gerade mal 3 bis 4 Tassen (also ca. 500 Milliliter) an Flüssigkeit über den ganzen Tag verteilt zu sich nehmen. Das ist demnach nur ein Drittel des Tages-Trinkbedarfs!
Oft wird argumentiert: „Ich habe einfach keinen Durst“ oder „…dann muss ich ja ständig zur Toilette“ oder  „…das muss ich alles wieder ausschwitzen“…

Wichtig ist es zu trinken, auch wenn das Bedürfnis nicht danach besteht. Wenn Sie einen älteren Menschen betreuen, erinnern Sie ihn immer wieder ans Trinken, stellen Getränke in seine Sichtweite und griffbereit hin. Manche behelfen sich mit kleinen Erinnerungsaufklebern, die sie in der Wohnung an unterschiedlichen Plätzen anbringen oder sogar mit Weckern, die alle 40 Minuten das Trinken in Erinnerung rufen. Bei bettlägerigen Personen ist eine Schnabeltasse oder ein Trinkröhrchen (Strohhalm) eine deutliche Erleichterung.

Fragen Sie danach, was besonders gerne getrunken wird. Die beste und gesündeste Art ist Mineralwasser (mit oder ohne Kohlensäure) zu trinken. Es ist kalorienfrei und beinhaltet keinen Zucker. Das gleiche gilt für Kaffee und Tees bei entsprechender Zubereitung.

Vorteilhaft können auch Frucht- und Gemüsesäfte sein. Sie schmecken i. d. R. besser, finden also mehr Anklang und liefern gleichzeitig noch zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe. Achten Sie aber beim Kauf der Säfte darauf, dass sie nicht unnötig gesüßt sind und verdünnen sie die Fruchtsäfte mit Wasser – das ist kalorienärmer. Bei Schluckbeschwerden kann die Flüssigkeit mit Mitteln eingedickt werden, die Sie in der Apotheke erhalten. Aber auch durch wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Melonen, Spargel, Apfelsinen oder Suppen kann das Anliegen zusätzlich unterstützt werden.

Der Gang zur Toilette kann bei Einschränkungen der Beweglichkeit sehr mühsam sein. Lassen Sie sich davon nicht zu sehr beeinflussen und erleichtern ggf. die langen Wege mit einem zusätzlichen Toilettenstuhl. Der Körper benötigt ausreichende Flüssigkeit, um die Giftstoffe wieder ausscheiden zu können; die Nieren müssen gespült werden. Auch kommt es zu Verdauungsstörungen, wenn dem Darm zu wenig Wasser zur Verfügung steht. Und wenn Bedenken wegen des Schwitzens bestehen, denken Sie daran: Schwitzen ist wichtig und gerade bei der Hitze ein Kühlsystem des Körpers!

Vorsorglich sei jedoch noch auf zwei Punkte hingewiesen: Falls eine Person ein ständiges übermäßiges Durstgefühl hat, sollte das mit dem Hausarzt besprochen werden. Das könnte ein Anzeichen einer Diabeteserkrankung sein. Und wer an Herz- oder Nierenkrankheiten leidet, sollte auf jeden Fall den Arzt nach der empfohlenen Trinkmenge fragen.

Im Alter lässt das Durstgefühl nach - deshalb bei großer Hitze lieber „einfach so“ zwischendurch ein Glas Wasser trinken, um fit und leistungsfähig zu bleiben.